Die Türen zum Wissen sind geöffnetMehr lesen 18.10.2012

Neues Uni-Gebäude eingeweiht – Festakt

von Hendrik Steffens, Main-Post

Der rote Teppich, der zur Feierstunde ausliegt, wird für die Studierenden der Otto-Friedrich-Universität wohl nicht ausgerollt. Jedoch können sich künftig bis zu 5000 von ihnen auf modernste Technik und helle Seminarräume mit Blick auf die Parkanlagen der jüngst beendeten Landesgartenschau freuen. Gestern wurde der neue Uni-Komplex auf der ERBA-Insel offiziell seiner Bestimmung übergeben. Es ist eine Mischung aus Freude und Erleichterung, die Godehard Ruppert, Präsident der Otto-Friedrich-Universität, ausstrahlt. Freude, dass nun mehr hoch technisierter Raum zum Studieren und Forschen gegeben ist. Erleichterung, weil der Weg zum 45 Millionen-Neubau ein steiniger war. „Schon vor zwölf Jahren haben wir uns gefragt, wie sich die Universität weiterentwickeln soll“, erinnert sich Ruppert. Damals galt es 8000 Studierende unterzubringen, während es heute mehr als 12 000 sind. Sein damaliger Wunsch, Kapazitäten im Bereich zwischen Grünem Markt und ERBA zu erschließen, sei als utopisch abgetan worden. Doch er und zahlreiche Unterstützer blieben hartnäckig, bis zuerst an der Markusstraße und jetzt auf der ERBA-Insel neue Gebäude in Betrieb genommen werden konnten. Eine Mitstreiterin Rupperts auf dem Weg zu mehr Lehr-Raum war und ist Staatssekretärin Melanie Huml. Es sei ihr ein „persönliches Anliegen“ gewesen, die Bamberger Universität auszubauen. Nicht zuletzt konnte das Projekt realisiert werden, weil es sich um einen sogenannten „Bestellbau“ handelt: Der 45 Millionen Euro teure Bau wurde von der Bamberger Klappan-Gruppe realisiert und von zahlreichen Anlegern über das Hamburger Investmenthaus Paribus Capital finanziert. Der Freistaat Bayern umgingt so eine einmalige hohe Investition und zahlt stattdessen über 15 Jahre verteilt rund 30 Millionen Euro Miete.

Pünktlich zum Semesterbeginn fertiggestellt, beherbergt das sechsstöckige Gebäude fortan die Fakultäten Wirtschaftsinformatik, angewandte Informatik, Kunst- und Musikpädagogik sowie die Fakultät für Kommunikationswissenschaft. Neben 5000 Studierenden finden bis zu 260 Mitarbeiter der Universität Platz und können zwei Hörsäle, eine Cafeteria, eine Bibliothek sowie den Musiksaal nutzen.

Oberbürgermeister Andreas Starke bezeichnete das frisch abgeschlossene Projekt als den „Beginn einer Weiterentwicklung“.