Bau mit städtischer GarantieMehr lesen 03.12.2010

Der Zeitplan ist eng: Zum 30. Oktober soll das Institut für Sensor- und Aktortechnik (Isat) sein neues Gebäude beziehen können. Am Montag wurde dafür der offiziell erste Spatenstich gesetzt.

von Simone Bastian, Coburger Tageblatt

Doch Peter Klappan, Geschäftsführer der gleichnamigen Immobiliengruppe, und Isat-Leiter Professor Gerhard Lindner gaben sich zuversichtlich, dass der Zeitplan eingehalten werden kann.

Das Gebäude fürs Isat trage dazu bei, das gesamte Hofbräugelände nachhaltig zu entwickeln, sagte Klappan mehrmals. Die Klappan-Gruppe errichtet schon den Bestellbau für die Fakultäten Architektur und Bauingenieurwesen über den Gewölben der früheren Lagerkeller. Geplant sind außerdem noch eine Parkpalette mit rund 100 Studentenwohnungen und eine Mensa im Anschluss an den Bestellbau. Nur für die „Berghallen“ gibt es noch keine Pläne; Klappan bezeichnete sie als „Reserveflächen“.

Im Hofbrauhaus selbst sind die Innenarchitekten und Produktdesigner untergebracht, so dass mit dem Bezug des Bestellbaus im Sommer die Fakultät Design auf einem gemeinsamen Campus vereint ist. Die Kosten für das Isat-Gebäude sind laut Marcus Bauer, dem zweiten Geschäftsführer der Klappan-Gruppe, mit 2,2 Millionen Euro veranschlagt. Die Klappan-Gruppe baut, aber die Gebäude sind schon an eine Immobilienfondsgesellschaft verkauft.

„Die Hochschule macht’s möglich“, dass nun auf dem Hofbräugelände schon wieder ein Spatenstich stattfinde, sagte Hochschulpräsident Michael Pötzl. Das Isat-Gebäude wird – wie der Bestellbau – vom Freistaat Bayern finanziert. Das zeige, welche Anerkennung die Hochschule genieße.

Allerdings übernimmt der Freistaat die Gebäude nicht, sondern mietet. Weil aber die Mittel aus dem Programm „Aufbruch Bayern“ nur begrenzte Zeit zur Verfügung stehen, konnte fürs Isat kein langfristiger Vertrag abgeschlossen werden, erläuterte die Hochschulkanzlerin Maria Knott-Lutze. Hier sprang die Stadt ein: Die städtische Wirtschaftsförderungsgesellschaft (Wifög) gab eine Miet-Garantieerklärung ab, „von der wir hoffen, dass wir sie nicht brauchen“, sagte Oberbürgermeister Norbert Kastner (SPD). Die Stadt hatte das Isat bislang schon bei der Suche nach Räumen unterstützt.

Derzeit verteilt sich das Institut auf fünf Standorte, wie Professor Gerhard Lindner erläuterte. Neben Räumen in der Hochschule und im Hofbrauhaus belegt das Isat auch ein Gebäude auf dem SÜC-Gelände.

Das Isat sei mit seinen 22 wissenschaftlichen Mitarbeitern das größte Institut der Hochschule, erläuterte Hochschulpräsident Pötzl. Dass nun ein an sich technisches Institut neben den Designern angesiedelt werde, sei auch symbolisch zu verstehen, denn es zeige den Stellenwert, den die Hochschule der interdisziplinären Forschung einräume.

Dank der Hochschule und ihrer Institute sei Coburg nicht nur Wirtschafts-, sondern auch Wissenschaftsstandort, betonte Pötzl. Und die Wissenschaft wiederum sei ein Magnet und Motor für hochqualifizierte Arbeitsplätze in der Region.

Weitere wichtige Entwicklungen, zum Beispiel im Studienangebot und im Lehrkonzept der Hochschule, in der Printausgabe des Coburger Tageblatts.